01. November 2023
Ende Oktober kamen der Geschäftsführer des DBSV (Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband) Andreas Bethke und seine Stellvertreterin Christiane Möller zu Besuch in die BDH-Geschäftsstelle Berlin um sich mit Ottmar Lehmann, KV-Vorstand Berlin, und Susanne Pirner, Geschäftsstelle Berlin, zum Thema Rehabilitation auszutauschen.
Frau Möller und Herr Bethke berichteten davon, dass es für Menschen mit Sehbehinderung und Blindheit oft gar nicht so einfach ist Zugang zur stationären Reha zu finden, nachdem sie beispielsweise einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben. Regelmäßig gehen beim DBSV Beschwerden ein, weil der Blindenhund nicht in die Reha-Klinik mitgebracht werden durfte oder sogar die Aufnahme der betroffenen Person verweigert wurde. Aufgrund des demografischen Wandels und der Überalterung der Gesellschaft wird es immer wichtiger, Reha so zu gestalten, dass auch Menschen mit starker Seheinschränkung eine reibungslose Teilnehme ermöglicht wird und sie danach wieder ein selbständiges Leben führen können. Denn mit dem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, eine Seheinschränkung zu erleiden stark an, und Deutschland kann es sich nicht leisten das Potential der Rehabilitation unausgeschöpft zu lassen.
Auch bei der speziellen Rehabilitation nach akutem Sehverlust oder bei stetiger schleichender Verschlechterung des Sehvermögens sieht es nicht viel besser aus. Es besteht zwar ein gesetzlicher Anspruch, aber es mangelt in ganz Deutschland an Einrichtungen mit entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten. Das ist auch die Erfahrung des BDH in den Sprechstunden der Sozialrechtsberatung. Wünschenswert wären in diesem Bereich mehr mobile Reha-Angebote, damit die Reha für die Betroffenen im häuslichen Umfeld unter Einbeziehung der Angehörigen und auf den tatsächlichen Bedarf hin zugeschnitten stattfinden könnte.