07. April 2025
Zum fachlichen Austausch unter dem Motto „Wege zur Teilhabe – Der Mensch im Mittelpunkt“ lud die DRV (Deutschen Rentenversicherung) Bund Ende März 2025 ins Sozialwerk Berlin ein.
Podiumsdiskussion "Wie gelingt Personenzentrierung?"
Mit kritischen Worten begrüßte Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, das Publikum und die Gastgeber. Er betonte, dass die Teilhabe von Menschen in ihrer Vielfalt etwas Urdemokratisches und Barrierefreiheit ein Qualitätsmerkmal für einen modernen Staat sei. Auch in der Reha müsse man überlegen, ob es genug Plätze gebe, die barrierefrei sind, und ob es genug Personal gebe, das mit Menschen mit Behinderungen umgehen könne. Den Gemeinsamen Grundantrag für Reha- und Teilhabeleistungen lobte er als großen Fortschritt im „Zuständigkeitsdschungel“ mit unverständlichen Formularen.
Andreas Konrad, Leiter der Abteilung Prävention und Rehabilitation der DRV Bund, erläuterte in seinem einleitenden Vortrag warum die Veränderungen in der Gesellschaft und im Arbeitsleben eine Anpassung der Teilhabeleistungen erforderlich machen. Unterstützung vor, während und nach der Reha müsse passgenau weiterentwickelt werden. Die Personenzentrierung sei eine Frage der Haltung. Die Herangehensweise „Wie kann man es für den Menschen am besten machen?“ müsse die bisherige Einstellung „Wie kann es die Einrichtung am besten umsetzen?“ ablösen.
Die Vorträge drehten sich um die Entwicklung passgenauer Angebote, Personenzentrierung und Fallmanagement. Über das 2020 neu eingeführte Präventionsprogramm RV Fit wurde ein Überblick gegeben. Seit sich die Deutsche Rentenversicherung auch um Prävention kümmert wurde der Grundsatz erweitert auf „Prävention vor Reha vor Rente“. Zahlreiche Pilotprojekte in den Bereichen Rehabilitation, Reha-Nachsorge und Teilhabe am Arbeitsleben wurden vorgestellt. Die wichtige Funktion der Selbsthilfe wurde hervorgehoben und der Wunsch nach einer Intensivierung der Kooperation zwischen Reha-Kliniken und Selbsthilfe-Angeboten wurde laut.
In der abschließenden Podiumsdiskussion entwickelten Vertreter aus der Forschung, aus der Praxis und aus der Selbsthilfe zusammen mit der DRV Bund Ideen, wie die Personenzentrierung gut gelingen könnte.
Für den BDH war Susanne Pirner, Geschäftsstelle Berlin, vor Ort, um sich über die neuesten Entwicklungen in der Reha-Landschaft zu informieren, und nutze die Veranstaltung zur Diskussion und Vernetzung mit Fachkräften und Gleichgesinnten.