The BDH – Otto Löwenstein Research Award, worth 5000 €, recognizes and rewards neurorehabilitation, neuropsychological and psychopathological research published by junior scientists (< 40 years of age)
Der Otto-Löwenstein-Forschungspreis des BDH ist mit 5000 € dotiert und zeichnet aktuelle Forschung jüngerer Wissenschaftler*innen (unter 40 Jahren) auf dem Gebiet der Neurorehabilitation, der Neuropsychologie und Psychopathologie aus.
Im Jahr 2020 beging der BDH-Bundesverband Rehabilitation sein einhundertjähriges Bestehen und nahm dies zum Anlass, den alle zwei Jahre zu vergebenden Otto-Löwenstein-Forschungspreis auszuloben, für das Jahr 2026 erfolgt die Ausschreibung daher erneut.
Der Forschungspreis des BDH ist nach Herrn Professor Dr. Otto Löwenstein benannt in Anerkennung seiner klinischen und wissenschaftlichen neuropsychiatrischen Leistungen. Der Forschungspreis ist weltweit ausgeschrieben. Otto Löwenstein (1889 – 1965) war Professor für Psychopathologie an der Universität Bonn und hatte enge Beziehungen zu einer Vorläuferorganisation des heutigen BDH, die er während seiner Bonner Tätigkeit selbstlos unterstützte.
Von jüdischer Abstammung, wurde er aus einer Bonner Gruppe dieses Verbandes heraus verleumdet und ins Exil getrieben. Zunächst war er in der Schweiz tätig, später in New York. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde er von der Universität Bonn rehabilitiert, verblieb aber in den USA.
Der BDH feiert sein 100-jähriges Bestehen: 100 Jahre aktive Unterstützung von Menschen mit Hirnschädigungen und daraus resultierenden Behinderungen, 100 Jahre Neurorehabilitation mit dem Ziel der sozialen Re-Integration und Teilhabe. Auch Professor Dr. Otto Löwenstein war dem Wohl der Hirnverletzten in seiner ärztlichen Tätigkeit verbunden und hat gleichzeitig über Jahrzehnte daran geforscht, wie Krankheiten des Nervensystems mit seinen Funktionstörungen zusammenhängen, und damit, wie Krankheiten des Gehirns Körperfunktionen verändern. Der Otto-Löwenstein-Forschungspreis möchte junge Wissenschaftler*innen prämieren, die für die Neurorehabilitation und Psychopathologie wichtige wissenschaftliche Impulse durch ihre Forschung gegeben haben.
Dr. Vinzenz Fleischer
Im Rahmen des Festakts zum einhundertjährigen Bestehen des Sozialverbandes und Klinikträgers BDH Bundesverband Rehabilitation in Mönchengladbach wurde in Anwesenheit der Familie von Otto Löwenstein der zweite Otto-Löwenstein-Forschungspreis des BDH an Dr. Christian Endisch (Charité - Universitätsmedizin Berlin) verliehen.
80.000 Menschen in Deutschland erleiden jedes Jahr Hirnschäden nach Herzstillstand und Reanimation. Nicht wenige von ihnen sind von Wachkoma betroffen. Wie läßt sich herausfinden, ob ein Wiedererwachen aus dem Koma mit vollständiger oder weitgehender Erholung geistiger Fähigkeiten möglich ist? Dieser Frage widmet sich die Forschung zur Neuroprognose Dr. Christian Enders, für die er den zweiten Otto-Löwenstein-Forschungspreis des BDH erhielt.
Dr. Christian Endisch
Dr. Anouk Tosserams erhielt im Rahmen der BDH Bundesdelegiertentagung in Wetzlar den Otto-Löwenstein-Preis 2024 des BDH Bundesverband Rehabilitation. Mit ihrer weitreichenden Forschung zu Kompensationsstrategien für Gangstörungen bei Parkinson-Krankheit überzeugte die 30-jährige niederländische Ärztin der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Radboud die internationale Fachjury. BDH-Forschungsdirektor Prof. Thomas Platz hielt zur Preisübergabe die Laudatio:
„Die zielstrebigen Arbeiten von Dr. Tosserams setzen Maßstäbe in der Neurorehabilitation. Die diesjährige Preisträgerin verhilft mit ihrer umfassenden Forschung nicht nur zu einem viel tieferen Verständnis über individuelle Strategien von Parkinson-Patientinnen und -Patienten im Umgang mit Gangstörungen, ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse flossen zugleich zeitnah in die therapeutische Ausbildung des niederländischen Parkinson-Netzwerkes und eine gezielte Edukation von Betroffenen ein. Mit der Initiative der dreisprachigen Internetplattform werden sie zukünftig weit über die Landesgrenzen der Niederlande Verbreitung finden können. Das ist ganz im Sinne des BDH-Forschungspreises für neurowissenschaftlichen Nachwuchs, der internationale Impulse für Fortschritte in der neurorehabilitativen Forschung setzt.“
Dr. Anouk Tosserams